Reck, Mod. P6, P6s, P800 mit PTB

        Bild 1.0, Schreckschusswaffen von der Firma Reck. Aktuell habe ich vier Pistolen vom Modell P6, ein Modell P6s und ein Modell P800.

 

Was unterscheidet sie?

Die Modelle P6 sind reine Schreckschuss- und Gaspistolen. Die Modelle P6s und P800 sind Schreckschuss-, Gas- und Signalpistolen. Sie haben in der Laufmündung ein Gewinde in das man einen Adapter einschrauben kann, der zur Aufnahme und dem verschießen von Signalsternen gedacht ist.

 

Im Jahre 1972 gab es eine Änderung, die sich auf die PTB auswirkte, hier habe ich zwei Modelle P6, das eine mit der

 

PTB 48-69   (05.06.1969-21.06.1971), siehe Bilder 1.1 bis 2.2

 

und das andere mit der

 

PTB 48-69A (04.04.1972-31.01.1975), siehe Bilder 3.1 bis 4.2.

 

Es ist merkwürdig, dass, obwohl die PTB 48-69 am 21.06.1971 ausgelaufen ist, eine Pistole mit eben dieser PTB in 1972 hergestellt wurde.

 

 

Modell P6, PTB 48-69

 

Bild 1.1                                                                        Bild 1.2                                                                          Bild 2.1                                                                            Bild 2.2

 

 

Modell P6, PTB 48-69A

 

Bild 3.1                                                                          Bild 3.2                                                                         Bild 4.1                                                                        Bild 4.2

 

 

Reck, Mod. P6s, PTB 78, von 1976

 

 Bild 5.1                                                                                                                                                          Bild 5.2

 

 

Reck, Mod. P800, PTB 78, von 1977

 

Bild 6.1                                                                                                                                                               Bild 6.2

 

Kommen wir zu den Unterschieden. Hierzu habe ich die Verschlüsse abgenommen und zum Vergleich mit der Unterseite nach oben direkt nebeneinander gelegt. Hier kann man doch Unterschiede erkennen, die im Laufe der Jahre in die Produktion eingeflossen sind. Auf Bild 7.1, sind die Verschlüsse und die dazugehörigen Schlagbolzen, entsprechend nummeriert.

 

1   P6,      PTB 48-69      1969      303916, ohne Schlagbolzensicherung

2   P6,      PTB 48-69      1972      343490, ohne Schlagbolzensicherung

3   P6,      PTB 48-69a    1973      422026, ohne Schlagbolzensicherung (vorbereitet)

4   P6,      PTB 48-69a    1974      428805, mit Schlagbolzensicherung

5   P6s,    PTB 78           1976      476737, mit Schlagbolzensicherung

6   P800,  PTB 78           1977      ohne,     ohne Schlagbolzensicherung (!)

 

Warum man nun die P800-Serie wieder ohne Schlagbolzensicherung hergestellt hat, entzieht sich meiner Kenntnis.

 

 Bild 7.1                                                                                                                                                               Bild 8.1

Bild 9.1

 

3  P6, PTB 48-69a, 1973, Nr. 422026, ohne Schlagbolzensicherung             (aber durch eine Fräsung vorbereitet)

 

4  P6, PTB 48-69a, 1974, Nr. 428805, mit Schlagbolzensicherung

 

links ist der Verschluss mit der vorbereiteten Aussparung zur Aufnahme der Schlagbolzensicherung zu sehen. Rechts der Verschluss mit Schlagbolzensicherung, die Feder ist in der kleinen viereckigen Aussparung erkennbar.

 Bild 10.1

 

4 P6,   PTB 48-69a, 1974, Nr. 428805, mit Schlagbolzensicherung

 

 

5 P6s, PTB 78,         1976, Nr. 476737, mit Schlagbolzensicherung

 

Hier sind beide Verschlüsse mit den Schlagbolzensicherungen zu erkennen. Eine weitere Eigenart der Nr. 4, ist die Schlagbolzenführung im vorderen Bereich. Sie ist so durchbrochen, dass es den Schlagbolzen nicht behindert. Bei Nr. 5 dagegen ist die Führung durchgehend geschlossen.


Warum eine Sicherung des Schlagbolzen?

Nun, wenn die Waffe fertig geladen ist und die manuelle Sicherung auf der linken Seite der Pistole auf ‚Sicher‘ gestellt wird, wirkt diese Sicherung nur auf den Abzug aber nicht auf den Schlagbolzen. Wenn die Pistole nun in diesem Zustand zerlegt wird, wird ja der Verschluss angehoben. Dadurch hebt man jetzt aber zugleich den noch gespannten Schlagbolzen mit an. Der Schlagbolzen wird ja nur von der Rastkurve gehalten, die sich im Griffstück befindet. Jetzt wird aber der Schlagbolzen durch das Anheben nicht mehr gehalten und kann eben durch den Federdruck nach vorne schnellen und einen Schuss auslösen. Wenn die Pistole aber eine Schlagbolzensicherung hat, wird dieses Sicherungsstück durch die Feder herausgedrückt und ist so nicht mehr formschlüssig zu dem Schlagbolzen, so dass er bis nach vorne nicht mehr durchgleiten kann und effektiv an diesem Sicherungsstück hängen bleibt. Resultat: Es kann sich kein Schuss lösen.

 

Die Modelle P6 ab 1974, wie ich aus meiner Sammlung sehen konnte, haben diese Schlagbolzensicherung. Vielleicht kann ja noch jemand ein Modell aus 1973 benennen das auch schon eine Schlagbolzensicherung hat, denn ich habe ein Modell aus 1973 das dafür eingerichtet wurde aber anstatt der Schlagbolzensicherung einen Steg erhalten hat.