Die Patrone .35 Knall

Kaliber .35

       Bild 1.0, verschiedene Munition im Kaliber .35 Knall

 

Die Patrone .35 Knall Ist ein verhältnismäßig junges Kaliber das ab 1987 eingeführt wurde aber nicht lange hielt, da sie durch das Kaliber 9 mm P.A.K. abgelöst wurde. SRS-Waffen in diesem Kaliber dürfen in Deutschland nicht mehr vertrieben werden was den Altbestand aber nicht betrifft. Der Vertrieb dieser Munition ist in Deutschland weiterhin gestattet. Als Hersteller sind mir die Firmen RWS, Wadie und Geco bekannt. Angeboten werden lediglich Platz- und CS-Reizstoff-Patronen, umgangssprachlich nur als 'CS' oder 'Tränengas' bezeichnet. Sie wird aktuell noch von der Fa. Wadie hergestellt bzw. angeboten.

 

Die scharfe Patrone

Die scharfe Version ist die Kleinschrot-Patrone für Pistolen und Revolver und bekannt unter dem Begriff Grenaille. Das Wort Grenaille kommt aus dem französischen und bedeutet so viel wie Kleinschrot, diese Patrone wurde wohl sehr erfolgreich in Frankreich verkauft. Die Revolver-Munition hat entsprechend einen Rand. Die Bilder 1.1 bis 1.3 zeigen eine Hülse der .35 Grenaille (mit Boxerzündung)  im Vergleich mit einer .35 Platzpatrone. Die Grenaille wurde von der Fa. G.F.L (Giovanni Fiocchi aus Lecce/Italien) gefertigt. Die Platzpatrone stammt von der Fa. RWS.

 

Bild 1.1, die Grenaille hat keinen Kunststoffeinsatz.

Bild 1.2, die Grenaille hat eine Gesamtlänge von 24,5 mm.

Bild 1.3, der Bodenstempel der Grenaille zeigt G.F.L. auf 12 Uhr und .35 GREN auf 6 Uhr.

 

 

 

Bild 1.1, .35 Grenaille und .35 Knall                                                        Bild 1.2, Die Grenaille ist etwas kürzer                                                  Bild 1.3, am Bodenstempel ist sie erkennbar

Bild 2.1, Pistole Geco, Mod. P 35 als Beispielpistole                         Bild 3.1, RWS Platzpatronen                                                                    Bild 4.1, Wadie Platzpatronen

 

Die Verwendung

Diese Patrone findet nur Verwendung in Pistolen. Die erste Pistole in diesem Kaliber wurde von der Firma Geco mit ihrem Modell P35 mit der zugewiesenen PTB 456 vermarktet, die eine Gültigkeit vom Juni 1987 bis Juni 1991 hatte, siehe Bild 2.1. Hergestellt wurde sie von der Firma Herbert Schmidt Waffentechnik in Ostheim an der Rhön und ist der Pistole Sig Sauer, Mod. P 225 nachempfunden. Sie diente neben anderen eine lange Zeit als Dienstwaffe Mod. P6 in der Hessischen Polizei. Weitere Pistolen die für dieses Kaliber hergestellt wurden lassen sich an einer Hand abzählen, das waren:

 - Erma,  Mod. EGP 881, PTB 477, der Walther P38 nachempfunden

 - Röhm, Mod. RG 735,   PTB 482, der Röhm Leopard nachempfunden

 - Geco,  Mod. P 35-2,     PTB 497, der Walther P5 nachempfunden

 

Das Kaliber .35 entspricht dem metrischen 9,4x25 mm und ist eine Patrone für Schreckschuss- und Gaspistolen. Der Druck wird mit 450 Bar angegeben. Die Patrone gibt es lediglich mit Plastikeinsatz in zwei Farben. Weitere Ausführungen wie z. B. mit Pfefferladung wurden nicht hergestellt. Die Farben bedeuten heute allgemein:

 - grün Platzpatrone

 - gelb – CS-Reizstoff-Patrone

 

Nachfolgend 3 Schachteln mit verschiedenen Etiketten von der Firma Wadie.

 

 Bild 4.11, Wadie CS-Reizstoff-Patronen                                                Bild 4.12, Wadie CS-Reizstoff-Patronen                                               Bild 4.13, Wadie CS-Reizstoff-Patronen